Schussentalschule schickt Schüler vorübergehend in den Fernunterricht
Wegen einer unterbliebenen Baureinigung hat das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Schussentalschule seine im Untergeschoss der Realschule genutzten Räume vorsorglich für den Unterricht gesperrt. Betroffen sind rund 50 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis neun. Die mit der Stadtverwaltung abgestimmte Maßnahme erfolgte, da eine Schadstoffbelastung der Raumluft durch Baustaub nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Stadt und Schule gehen davon aus, dass die Räume am Mittwoch (19. Juni 2024) wieder für den Unterricht freigegeben werden können.
Um die Klassenstufen fünf bis neun des SBBZ-L Schussentalschule inklusive Lehrpersonal, Schulleitung und Sekretariat nach dem Abriss ihres angestammten Schulgebäudes am Standort Talschule vorübergehend im UG der Realschule aufnehmen zu können, ließ die Stadt dort Sanierungsarbeiten u.a. im Deckenbereich durchführen.Wie sich nun herausstellte, war eine nach dem Ausbau von Deckenplatten und Dämmmaterial während der Pfingstferien 2024 obligatorische Baureinigung, die u.a. das Absaugen von Decken und Oberflächen mit einem Spezialsauer vorsieht, bislang unterblieben bzw. nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden.
Was ist daran problematisch?
Die in vielen Schulbauten vergleichbaren Alters verwendeten Deckenplatten und Mineraldämmungen können künstliche Mineralfasern in Form von Stein-, Glas- oder Keramikfasern enthalten, die in eingebauter Form unbedenklich und zulässig sind, beim Ausbau jedoch Fasern freisetzen, die Rachen, Atemwege und Schleimhäute belasten.
Was wurde veranlasst?
Nach einer erneuen Mahnung der Schulleitung hat die bei der Stadt verantwortliche neu eingerichtete Stabsstelle Schulentwicklung nun Anfang der Woche eine erneute Baureinigung in Auftrag gegeben. Um deren ordnungsgemäße Durchführung nachweisen und eine mögliche Schadstoffbelastung ausschließen zu können, wurde zudem eine Raumluftmessung sowie eine Schadstoffuntersuchung der eingebauten Deckenplatten veranlasst. Bis zur abschließenden Klärung hat Schulleiter Tobias Bertl in Abstimmung mit der Stadtverwaltung die betroffenen fünf Klassenzimmer sowie Lehrerstützpunkt, Rektorat und Sekretariat im UG der Realschule seit Mittwoch, 12. Juni 2024, für den Unterrichtsbetrieb und Aufenthalt gesperrt. Die betroffenen rund 50 Schülerinnen und Schüler der oberen Klassenstufen werden seither von den Lehrkräften im Fernunterricht beschult.
Wie geht es weiter?
Seit Montag, 17. Juni 2024, liegen erste positive Laborergebnisse vor, die eine unbedenkliche Nutzung der gesperrten Räume bestätigen. Weitere Laborergebnisse werden im Laufe des Dienstags, 18. Juni 2024, erwartet. Die Stadtverwaltung und die Schulleitung gehen davon aus, dass der Präsenzunterricht für die Sekundarstufe der Schussentalschule am Mittwoch, 19. Juni 2024, wieder aufgenommen werden kann.
Die Stadt entschuldigt sich bei den betroffenen Lehrkräften, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern für die entstandenen Beeinträchtigungen und versichert, vorgegebene Standards bei Bau- und Unterhaltungsarbeiten im laufenden Schulbetrieb künftig strenger zu überwachen. Auch soll ergänzend zu den aktuellen Raumluftmessungen eine weitere Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden, um künftige Beeinträchtigungen sicher ausschließen zu können. Auch hier sagt die Stadt zu, Schule und Öffentlichkeit zeitnah über das Ergebnis zu informieren.