Bund fördert die Sanierung des Hallenbades mit mehr als fünf Millionen Euro

Blick auf das Schwimmerbecken des menschenleeren Hallenbades, im Hintergrund weiße Liegestühle
Blick ins Hallenbad (Bild: Jörg Sträßle)

Die Stadt Weingarten hat Mitte März 2024 die freudige Nachricht erhalten, dass der Bund die Sanierung des Hallenbades mit 5.273.574 Euro fördern wird. Dies sind 75 Prozent der geplanten Investitionskosten von knapp über 7 Millionen Euro. Damit hat sich der große Einsatz aller Beteiligten bezahlt gemacht.

Der Weingartener Gemeinderat hat im Herbst 2023 der geplanten Sanierung des Hallenbades zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, einen Zuschussantrag im Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" zu stellen. Aufgrund der finanziellen Lage der Stadt konnte der erhöhte Fördersatz für finanzschwache Kommunen von 75 Prozent statt 45 Prozent beantragt werden. Die Entscheidung über die Förderanträge hat sich infolge des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zum Bundeshaushalt mehrfach verzögert. Aufgrund der Haushaltslage des Bundes wurde das Fördervolumen von 400 auf 200 Millionen Euro halbiert. Am 13. März 2024 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages über die vorliegenden Anträge entschieden. Insgesamt wurden 68 Vorhaben deutschlandweit und acht in Baden-Württemberg bewilligt. Die Sanierung des Hallenbades in Weingarten ist das einzige Projekt, das in der Region Bodensee-Oberschwaben ausgewählt wurde. Eingereicht worden waren insgesamt 812 Projektskizzen mit einem beantragten Fördervolumen von rund 2,55 Milliarden Euro.

„Ich bin überglücklich über diese freudige Nachricht aus Berlin und freue mich sehr, dass wir mit unserem schlüssigen Konzept überzeugen konnten. Bei allen Beteiligten möchte ich mich sehr herzlich für ihren großen Einsatz bedanken. Von den Mitarbeitern im Hallenbad und der Verwaltung bis hin zu den Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises: Es war eine vorbildliche Zusammenarbeit, bei der ein Rädchen in das andere gegriffen hat“, so Oberbürgermeister Clemens Moll.

Vermutlich konnte Weingarten mit dem Alleinstellungsmerkmal punkten, dass aus zwei Hallenbädern eins wird. Denn durch die geplante Kooperation mit dem Land Baden-Württemberg plant dieses sein ebenfalls in die Jahre gekommenes Hallenbad an der Pädagogischen Hochschule (PH) aufzugeben und sich im städtischen Hallenbad einzumieten. Dadurch ergeben sich einzigartige Synergien in den Bereichen CO2-Einsparung (Bau und Betrieb), Ressourcenschutz (Fläche), Nutzung (höhere Auslastung, Effizienz) und Finanzen (weniger Einsatz von Steuergeldern bei Land und Stadt).

Der Werkleiter des Eigenbetriebes Stadtwerke Weingarten, Bürgermeister Alexander Geiger, ergänzt: „Diese Nachricht gibt uns Rückenwind für die weitere Planung der Sanierungsarbeiten im Hallenbad. Wir können in diesen Tagen das Auswahlverfahren für Architekten- und Fachplaner-Leistungen zum Abschluss bringen. Die beauftragten Planer nehmen nun ihre Arbeit auf und wir wollen die Planungsleistungen bis Ende des Jahres abschließen.“ Der derzeitige vorläufige Zeitplan sieht vor, dass die Bauarbeiten im Laufe des kommenden Jahres beginnen und das umfänglich sanierte Hallenbad voraussichtlich im Jahr 2027 wiedereröffnet.    

Der Schwerpunkt der Sanierungsarbeiten liegt auf mehreren energetischen Maßnahmen, mit denen der BEG-Energieeffizienz-Standard EH 55 erreicht wird. Insbesondere soll die Lüftungsanlage und Glasfassade erneuert, eine PV-Anlage installiert, die Gebäudehülle gedämmt, ein Nahwärmeanschluss realisiert und die Gebäudeleit- und Badewassertechnik angepasst werden. Durch die Sanierung soll der Primärenergiebedarf des Gebäudes von ca. 260 kWh/m²a auf ca. 20 kWh/m²a reduziert werden.
Die geplanten Maßnahmen decken sich mit den Zielen des Bundesprogrammes "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur", bei dem der Bund einen Beitrag zum Abbau des bestehenden Sanierungsstaus bei der sozialen Infrastruktur in den Kommunen und Landkreise leisten will. Der Bund fordert, dass nach abgeschlossener Sanierung die Gebäude hohen energetischen Anforderungen genügen und einen deutlichen Beitrag zur Absenkung von Treibhausgas-Emissionen leisten müssen.